Was ist Industrie 4.0?

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Dezember 17, 2015 16:30

Was ist Industrie 4.0?

Das Schlagwort „Industrie 4.0“ kursiert seit einiger Zeit immer häufiger in den Medien. Gemeint ist damit ein Trend, der nahezu alle Unternehmen betrifft: die vierte industrielle Revolution im Laufe der Entwicklung. Doch in der Praxis herrscht oft große Unsicherheit darüber, wie die entsprechenden Herausforderungen konkret aussehen und wie sie bewältigt werden können. Einige Unternehmen sind dabei allerdings schon ein beachtliches Stück vorangekommen.

Vernetzung von Produkten, Maschinen und Werkzeugen

Die Bezeichnung Industrie 4.0 spielt auf die Entwicklung an, die im historischen Vergleich bereits als die vierte industrielle Revolution verstanden werden kann – nach Einführung der Dampfmaschine, des Fließbandes und der Elektronik. Konkret geht es dabei um die zunehmende Vernetzung von Produkten, Maschinen und Werkzeugen, die mit der Entstehung gewaltiger Datenmengen verbunden ist.

Untersuchungen zeigen, dass sich Unternehmen durchaus dessen bewusst sind, dass die Digitalisierung und Vernetzung von Produktions- und Geschäftsprozessen die Chance bietet, entlang der gesamten Wertschöpfungskette neue Potenziale zu erschließen. Konkrete Projekte in dieser Richtung werden allerdings meist erst dann in Angriff genommen, wenn auf der Ebene des jeweiligen Unternehmens geklärt werden konnte, wie sich die Kosten-Nutzen-Relation diesbezüglich darstellt.

Vier wesentliche Anwendungsfelder

Eine Studie zu diesem Themenkomplex unter Zulieferern der Autoindustrie in Sachsen zeigte beispielhaft, dass die umgesetzten Projekte sich vier wesentlichen Anwendungsfeldern zuordnen lassen:

  • Prozessteuerung und Prozessüberwachung in Echtzeit
  • Digitalisierung bestimmter Abläufe, auch im administrativen Bereich
  • Nutzung von Assistenzsystemen
  • Vernetzen von Insellösungen im Bereich der Automatisierung

Darüber hinaus sahen die befragten Unternehmen Potenziale in drei weiteren Optimierungsfeldern:

  • die nutzer- und ortsbezogene Bereitstellung von Informationen und Daten auf mobilen Endgeräten
  • die Nutzung von durchgängigen Ident-Technologien
  • die Schaffung von transparenten Wertschöpfungsketten, angefangen von den Lieferanten bis hin zum Kunden

Keine vage Zukunftsvision

Es zeigte sich, dass das Thema „Industrie 4.0“ für die Unternehmen keineswegs nur eine vage Zukunftsvision darstellt, sondern bereits zu einer ganz konkreten Tatsache geworden ist, mit der sie sich intensiv auseinandersetzen. Eine wichtige Voraussetzung sind dabei die entsprechenden Rahmenbedingungen, angefangen von der IT-Infrastruktur bis hin zur zukunftsfähigen Qualifizierung und Ausbildung.


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Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Dezember 17, 2015 16:30