Humanitäre Krise an der Tür Europas – Fluchtursachen und Schwerpunkte der Flüchtlingskrise

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter März 21, 2016 19:11

Humanitäre Krise an der Tür Europas – Fluchtursachen und Schwerpunkte der Flüchtlingskrise

Die derzeitige politische Lage ist auch in Deutschland durch die Flüchtlingskrise, die als Folge des Kriegsgeschehens im Nahen Osten entstanden ist, geprägt. Dabei hat die Krise nicht nur ein globales Ausmaß angenommen, sondern prägt auch die derzeitigen Spannungen innerhalb der Europäischen Union.

 

Syrien und Afghanistan als Brennpunkte der Krise

Der Bürgerkrieg in Syrien, bei dem das Assad-Regime, unabhängige Truppen und der IS sich gegenüberstehen, hat das Land in einem politischen und humanitären Chaos hinterlassen. Millionen Menschen fliehen vor dem Krieg aus dem eigenen Land und nehmen dabei menschenunwürdige Bedingungen bei ihrer Flucht auf sich, um sich in oft nur behelfsmäßige Unterkünfte zu flüchten.
Zusätzlich zum Bürgerkrieg in Syrien hat sich auch in Afghanistan die Lage verschärft, die Taliban konnten in den vergangenen Monaten ihre Attacken ausweiten, der einst sicher geglaubte Schutzschirm der Nato-Truppen hat sich nahezu aufgelöst. Auch in Nordafrika hat sich die Kriegslage verschärft, sodass immer mehr Flüchtende ihr Heil in einer Überquerung des Mittelmeers suchen.
Besonders hart betroffen sind die Anrainerstaaten der Kriegsgebiete wie Griechenland, Italien und die Türkei. An den Grenzgebieten haben sich Zeltstädte als Flüchtlingsunterkünfte für Tausende Flüchtende gebildet, das Auffanglager im französischen Calais ist aufgrund der widrigen Bedingungen gar als Dschungel bekannt. In diesen provisorischen Lagern werden die humanitäre Krise und das Scheitern der Bürokratie besonders deutlich, Flüchtende warten in Zelten auf eine ungewisse Einreise nach Großbritannien, in die Türkei oder Mitteleuropa.

Menschen als Schmuggelware

Die Not der Flüchtenden wird derzeit von Schleusern ausgenutzt – während Staaten wie Ungarn versuchen, ihre Grenzen mit Stacheldraht und Zäunen abzusichern, nutzen die Flüchtenden in ihrer Not unsichere Flussquerungen, um sich nach Europa zu retten.
Auch im Mittelmehr haben Schleuser Hochkonjunktur. Behelfsmäßige Holzboote und überfüllte Kutter versuchen, ihren Weg über das Mittelmeer zu finden. Immer wieder kentern die Schiffe, während europäische Marineverbände Jagd auf die Menschenschmuggler machen.
Doch auch in der vermeintlichen Sicherheit Europas herrscht große Unsicherheit. Das kleine Dorf Idomeni an der Grenze von Griechenland nach Mazedonien erwies sich als Nadelöhr. Tausende warten hier unter schlimmsten Bedingungen ohne vernünftige Flüchtlingsunterkünfte auf die Chance zur Weiterreise. Meistgenanntes Ziel: Deutschland. Absperrungen wurden durchbrochen, als die mazedonische Regierung lediglich noch syrische und irakische Flüchtlinge passieren lassen wollte. Dabei könnte die EU für provisorische Verbesserung der Unterbringung sorgen, um die Zustände in Idomeni zu mildern, bis eine Lösung für die Flüchtlinge gefunden ist.

Die EU sucht nach Lösungen

Bisher erweist sich die Reaktionspolitik Europas auch deswegen als schwierig, da die EU es nicht schafft, die Fluchtursachen konsequent zu bekämpfen. Bis Länder wie Syrien, der Irak oder Afghanistan tatsächlich wieder als sichere Herkunftsländer gelten, muss die EU sich der größten humanitären Krise seit ihrer Gründung stellen.

Bild: Thinkstock, 522896345, iStock, RainieriMeloni

 

 

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von Der Kurzreporter März 21, 2016 19:11