Chancen und Risiken für den Industriestandort Düsseldorf

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Mai 7, 2015 23:10

Chancen und Risiken für den Industriestandort Düsseldorf

Düsseldorf ist eine Wirtschaftsmetropole. Nicht nur aufgrund des Hafens zählt die am Rhein gelegene Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens traditionell zu den wichtigsten deutschen Industriestandorten. Da sich in jüngerer Vergangenheit gleich mehrere große Unternehmen dazu entschlossen haben, Düsseldorf zu verlassen, scheint die Rheinmetropole jedoch schwierigen Zeiten entgegenzugehen. Neben dem Abbau zahlreicher Arbeitsplätze droht dem Industriestandort Düsseldorf ein schwerwiegender Verlust an Steuereinnahmen und Prestige.

Die Industrie wandert ab

Nachdem bereits Thyssen-Krupp und Degussa Düsseldorf vor einigen Jahren den Rücken kehrten, kündigte nun auch Stahlrohrhersteller Vallourec an, im großen Stil Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Das Mannesmann-Nachfolge-Unternehmen betreibt zwei Werke in Düsseldorf, in denen laut Aussage von Unternehmenschef Norbert Keusen bis zu 600 Jobs gestrichen werden könnten. Zudem kündigte die Eon AG an, den Sitz der neuen Unternehmenszentrale von Düsseldorf nach Essen zu verlegen. Der Umzug wird Düsseldorf zwar keine Arbeitsplätze kosten, ist aber mit schwerwiegenden Einbußen im Bereich der Gewerbesteuereinnahmen verbunden. Schon vor einigen Monaten entschied sich die Daimler AG dafür, die Produktion des Sprinters von Düsseldorf in die USA zu verlegen, was den Verlust von 625 Arbeitsplätze zur Folge haben wird. Zu allem Überfluss ließ auch Stahlwerks-Bauer SMS verlauten, die Unternehmenszentrale von Düsseldorf nach Mönchengladbach verlegen zu wollen.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen für die Abwanderung großer Unternehmen aus Düsseldorf sind vielfältiger Natur. So sind Vallourec, Eon und SMS die Leidtragenden einer branchenspezifischen Krise. Eine Überkapazität an Stahlwerken und die Energiewende zwingen die Unternehmensleitungen zum Handeln. Weggänge und Arbeitsplatzstreichungen sind die Folge. Und dass, obwohl ausreichend geeignete und hochwertige Industrieflächen, Büroräume und Lagerhallen in Düsseldorf (siehe z.B. auf dem Portal von JLL Gewerbeimmobilien) vorhanden sind.

Damit Düsseldorf auch in Zukunft einer der wichtigsten deutschen Industriestandorte bleibt, bedarf es konstruktiver und kreativer Wirtschaftspolitik. Als vorbildlich gilt in dieser Hinsicht der Masterplan Industrie. Im Jahr 2011 wurde er gemeinsam von der Stadt Düsseldorf, der IHK, Industrieunternehmen und Verbänden ins Leben gerufen. Seit ihrem Bestehen gelang es der Initiative erfolgreich, verschiedene Projekte und Maßnahmen umzusetzen, die der Stärkung des Industriestandortes Düsseldorf dienen. Konzepte für eine bessere Flächennutzung bezüglich Lager, Produktionshallen und Infrastruktur und für die Deckung des Bedarfs an Fachkräften zählen dazu.

Neue Perspektiven

Obwohl Düsseldorf in jüngerer Vergangenheit einige Schicksalsschläge verkraften musste, ist davon auszugehen, dass die Stadt auch in Zukunft zu den führenden deutschen Industriestandorten zählen wird. Aufgrund der hervorragenden Infrastruktur verfügt die Rheinmetropole über die Möglichkeiten, an alte Glanzzeiten anknüpfen zu können. Wichtig ist, dass auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen werden. Projekte wie der Masterplan Industrie lassen darauf hoffen, dass die Stadt aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und dazu in der Lage ist, neue Impulse zu setzen.

Foto: fotobeam.de – Fotolia

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von Der Kurzreporter Mai 7, 2015 23:10