Sturmtief Daisy verursacht in Deutschland und Europa meterhohe Schneeberge

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 11, 2010 11:58

Das Tief Daisy hat über das Wochenende hinaus für viele Menschen zu einem Ausnahmezustand geführt, andernorts blieb das befürchtete Chaos jedoch aus.

Besonders der Nordosten Deutschlands musste mit meterhohen Schneeverwehungen fertig werden, die teilweise den Verkehr auf den Autobahnen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein lahm legten. Im Landkreis Ostvorpommern galt bis Montag Katastrophenalarm, der Schulunterricht fällt in vielen Landkreisen heute aus. Selbst Räumfahrzeuge des Winterdienstes blieben in den bis zu drei Meter hohen Schneebergen stecken, weshalb häufig schweres Gerät, wie Bagger, zum Einsatz kam, um die Strecken freizuschaufeln. Auf der A20 sowie auf Rügen und an der Grenze zu Polen mussten Autofahrer aus ihren Fahrzeugen befreit werden, damit sie die Nacht in warmen Notunterkünften verbringen konnten.

Insel Fehmarn wegen Daisy völlig isoliert

Bahnfahrende mussten länger auf kalten Bahnsteigen ausharren, denn viele Nah- und Fernverbindungen konnten aufgrund des Wetters nicht bedient werden. Auf der Insel Fehmarn kommen zur Zeit keine Züge durch, viele Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Der Chef des Fehmarner Winterdienstes, Timo Jaedke, berichtete der Welt: „Neunzig Prozent der Insel Fehmarn sind dicht. Wir haben überall Verwehungen, es passiert gar nichts mehr.“ Dazu werden die Ostseeinsel und andere Küstengebiete von Deichbrüchen bedroht.

Tief Daisy hat in Berlin weniger Spuren hinterlassen als befürchtet

Laut Morgenpost gab es in Berlin am Wochenende rund 1500 Feuerwehreinsätze und damit nicht mehr als sonst auch. Die Hauptstadt hat das Sturmtief relativ gut überstanden, auch wenn es nun wieder bei der S-Bahn zu Problemen kam. Trotzdem sollte man das Auto lieber stehen lassen, wie auch die Berliner Stadtreinigung empfiehlt. Viele Nebenstraßen sind nicht geräumt, weshalb besonders das Ausparken oft nur mit menschlicher Schubkraft gelingt.

Europa lernt den Winter kennen

Fast in allen Ländern Europas kam es durch starken Schneefall und Sturm zu Vorfällen, auf vielen Flughäfen kam es zu Verspätungen und Flugausfällen. Großbritannien erlebt den härtesten Winter seit 30 Jahren. Bei bis zu minus 20 Grad sind 26 Menschen durch Erfrierung gestorben, viele Krankenhäuser sind überlastet. Das Land hatte mit so einem Winter nicht gerechnet, weshalb Gas und Streusalz nun knapp werden.

In der italienisch-mediterranen Stadt Neapel duften die Menschen den Vesuv bestaunen, der sich ganz in Schnee gehüllt hatte.

Die Aussichten für die Woche deuten eine leichte Entspannung an, da es nur noch selten zu Schneefällen kommen soll. Dafür wird es wohl dank dem Hoch „Bob“ sehr viel kälter.

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 11, 2010 11:58