Rheuma ist nicht gleich Rheuma

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter August 24, 2022 17:09

Rheuma ist nicht gleich Rheuma

Etwa 100 verschiedene Krankheiten verbergen sich hinter der Volkskrankheit Rheuma. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Sie geben Hinweise darauf, um welche Rheumaform es sich handelt.

Gelenke schwellen an, schmerzen und sind besonders am Morgen steif. Manchmal treten unter der Haut kleine, feste Knoten auf. Allgemein fühlen sich die Betroffenen krank. Das alles sind typische Anzeichen für eine entzündlich-rheumatische Erkrankung. Solche zum Teil sehr verschiedenen Krankheiten stellen die größte von insgesamt vier Gruppen dar, die den rheumatischen Formenkreis bilden.

Eine weitere Gruppe sind die degenerativen rheumatischen Erkrankungen wie zum Beispiel Arthrose. Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden wie Osteoporose und Gicht sowie chronische Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates wie das Weichteilrheuma (Fibromyalgie) bilden die beiden anderen Gruppen von rheumatischen Erkrankungen.

Die Krankheitsbilder

Schuld an den Beschwerden sind Entzündungen. Sie entstehen, weil das Immunsystem verrücktspielt. Anstatt Krankheitserreger zu bekämpfen, richtet es sich gegen körpereigenes Gewebe, beispielsweise die Gelenkhaut. Die Symptome treten schubweise auf. Unbehandelt verschlimmern sie sich und führen schließlich dazu, dass die betroffenen Gelenke versteifen. Je nach Rheumaerkrankung betrifft es unterschiedliche Körperbereiche.

Rheumatoide Arthritis (RA): Bei der häufigste Rheumaform sind meist Finger-, Hand- und Zehengelenke betroffen – in der Regel auf beiden Körperseiten die gleichen. Manchmal sind auch größere Gelenke und sogar Organe beteiligt.

Juvenile idiopathische Arthritis: So heißt eine entzündlich rheumatische Erkrankung, die im Kindesalter auftritt. Sie tritt in sieben verschiedenen Unterformen auf.

Axiale Spondyloarthritis (axSpA): Hier sind Rückenschmerzen das vorwiegende Symptom. Im Gegensatz zu degenerativen Kreuzschmerzen treten die entzündlichen Beschwerden in Ruhe statt nach Belastung auf. Betroffenen wachen oft nachts auf, da der Rücken schmerzt. Ebenfalls charakteristisch ist die Morgensteifheit, die sich erst bessert, wenn der Rücken bewegt wird. Viele Menschen kennen die Krankheit unter dem Namen Morbus Bechterew.

Psoriasis-Arthritis: Sie ist eine Kombination aus  Schuppenflechte (Psoriasis) und Arthritis. Zu den Hautveränderungen kommen Entzündungen vorwiegend an Finger- und Zehengelenken hinzu. Es können aber auch Wirbelsäule, Kreuz-Darmbein und Sehnenansätze betroffen sein. Ein Begleitsymptom ist bei einigen Patienten eine Augenentzündung.

Kollagenosen: Sie beschreiben verschiedene Krankheiten, die auf Entzündungen des Bindegewebes in unterschiedlichen Bereichen des menschlichen Körpers zurückgehen. Häufigste Anzeichen sind Hautrötungen, Fieber und Erschöpfung. Innere Organe können ebenfalls betroffen sein.

Vaskulitiden: Das sind verschiedene Rheumaerkrankungen, deren Ursache Entzündungen in den Blutgefäßen sind. Unterschieden werden sie entsprechend der Art und Größe der erkrankten Gefäße. Typische Symptome sind Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Fieber und Schmerzen.

Polymyalgia rheumatica: Dieses Krankheitsbild verursachen Entzündungen der Schulter-, Rücken- und Nackenmuskeln sowie seltener der Hüftmuskulatur. Die Folge sind Schmerzen und Steifheit in den betroffenen Regionen.

Symptom-Check

Gelenkschmerzen, Fieber, Müdigkeit – oft ähneln sich die Anzeichen der unterschiedlichen Rheumaformen. Bei Verdacht auf entzündliches Rheuma kann ein Online-Symptom-Check Gewissheit bringen. Klick für Klick führen interaktive Fragen durch einen Katalog von Symptomen. Das Ergebnis ist nicht mit der Diagnose eines Facharztes gleichzusetzen. Es kann aber einen Hinweis liefern, ob ein Arztbesuch sinnvoll wäre.

Bild: unsplash.com, GMB Fitness, 87k1buDJ7Cc

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von Der Kurzreporter August 24, 2022 17:09