Rentenangleichung in Deutschland – Ost-West-Schere klafft weiter auseinander

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 21, 2010 12:36

20 Jahre nach der Wiedervereinigung klaffen weiterhin große, meist soziale, Unterschiede zwischen den Bürgern in Ost- und Westdeutschland. Während der Fokus meist auf die Belange der jüngeren Menschen gerichtet ist, sorgt sich der aktuelle Sozialreport des Bundesverband Volkssolidarität um die Entwicklung der Generation 50+ und fordert eine gerechte Angleichung der Rentenbeträge.

Risiko der Altersarmut in Ostdeutschland größer

Eine Rentenangleichung in Deutschland bzw. ein Ausbau einer gezielten Arbeitsmarktförderung für das Alter zwischen 50 und 60 sieht der Verband Volkssolidarität für unabdingbar, um der weit auseinander klaffenden sozialen Schere zwischen Ost- und Westdeutschland entgegen zu wirken.

Im jährlich durchgeführten Sozialreport, dessen Ergebnis am 20. Januar veröffentlicht wurde, stuften mehr als 60 Prozent der Befragten ihre wirtschaftliche und finanzielle Lage eher als schlecht ein, während die ältere Generation vor 10 Jahren noch optimistisch in die Zukunft sah. Von Rentern als Gewinner der Einheit kann heute keine Rede mehr sein, meint Gunnar Winkler, Präsident von Volkssolidarität.

Sah man in den frühen Jahren die geringen Lebensunterhaltskosten in den neuen Bundesländern als Gewinn für die Renten Generation, ist die harte Realität unbestreitbar: Langzeitarbeitslosigkeit und geringere Löhne als in den westlichen Bundesländern, trüben den Blick in die Zukunft.

Sozialreport fordert gerechte Rentenangleichung

Nicht nur den Rentenempfängern im Osten droht die Gefahr in die Altersarmut abzurutschen, doch sei hier das Risiko erheblich höher. Durch längere Arbeitslosigkeit, weniger Wirtschaftswachstum und begrenzte Wissenschaftszentren, die höher honorierte Jobs ermöglichen, bleibt kaum etwas für die private Altersversorgung übrig.

Rentner und ältere Menschen im Pflegealter leiden außerdem unter der Abwanderung von jungen Menschen. Wurde Hilfe im Haushalt oder bei Krankheit früher von jüngeren Familienangehörigen übernommen, sei dies durch die fortschreitende Vergreisung kaum noch gewährleistet und muss ebenfalls bezahlt werden. Eine Rentenangleichung, die die Unterschiede im Ost-West-Gefälle ausgleiche, müsse von der Politik ernst genommen werden.

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 21, 2010 12:36