Die Freibadsaison beginnt mit zu wenigen Bademeistern
Bademeister sind längst nicht mehr nur simple Aufpasser, die das Leben am Beckenrand genießen. Der Beruf erfordert körperliche Fitness, Köpfchen und psychologisches Geschick. Und doch fehlen deutschlandweit viele Fachangestellte für Bäderbetriebe in diesem vielseitigen Beruf. Gerade jetzt wo die Freibadsaison beginnt, erhöht sich der Bedarf stark.
Unterschätzter Beruf
In der Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe, so lautet der offizielle Ausbildungsberuf, werden sowohl praktische Kenntnisse als auch theoretische Inhalte vermittelt. So gehören neben Rettungsschwimmen auch medizinische Fachkunde, Chemie und Mathematik zu den Ausbildungsinhalten. Denn mit den technischen Entwicklungen sind auch die Aufgabenbereiche der Bademeister vielfältiger geworden. So müssen beispielsweise Umwälzzeiten von Wasser berechnet oder Wasserproben analysiert werden. Auch die teilweise technisch komplizierten Wasseraufbereitungsanlagen werden durch den Bademeister bedient, um einen reibungslosen Ablauf im Bad zu garantieren. Neben den technisch-naturwissenschaftlichen Arbeitsbereichen deckt der Beruf auch eine soziale Komponente ab. So führen Fachangestellten für Bäderbetriebe Kurse wie Wassergymnastik, Babyschwimmen oder die Seepferdchen-Prüfung durch. Bei einer an das Bad angeschlossenen Sauna muss natürlich auch regelmäßig der Aufguss erneuert werden.
Viele unbesetzte Stellen deutschlandweit
Viele Aufgaben erledigt der Bademeister unbemerkt vom Gast. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass viele Schüler den Ausbildungsberuf als Fachangestellter für Bäderbetriebe nicht kennen. Umso mehr sind Kommunen bemüht, den Bekanntheitsgrad des Berufes über Ausbildungsmessen und Vorträge in Schulen zu steigern, um so die fehlenden Ausbildungsplätze zu besetzen. Als Berufseinsteiger liegt der monatliche Brutto-Verdienst bei etwa 2000 Euro, als Meister bei bis zu 3200 Euro. Die Arbeitszeiten erfolgen in Schichten und umfassen neben dem Wochenende auch Feiertage. Aktuell werden in etwa 400 Städten und Betrieben Fachkräfte und Bademeister gesucht. Nach Auskunft des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister sind allein in Deutschland ca. 26.000 ausgebildete Fachkräfte angestellt. Trotzdem sind viele Stellen unbesetzt. Der Verband schätzt, dass um die 2500 Stellen unbesetzt bleiben werden.
Bademeister – eine Berufschance
Fachangestellte für Bäderbetriebe leisten täglich einen anspruchsvollen Job, der von den Badegästen meist nicht wahrgenommen wird. Das Abwechslungsreiche Berufsbild ist ideal für alle, die sowohl geistig als auch körperlich arbeiten möchten. Derzeit stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz gut, da deutschlandweit ein Mangel an Bademeistern herrscht. Wer Schicht- und Wochenendarbeit nicht scheut und Wasser liebt, hat aktuell gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Fachangestellter für Bäderbetriebe.
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