Der Igel und die Eiscreme
Wie der „Spiegel“ berichtet, betreibt McDonald’s fortan passiven Tierschutz: Die Fastfoodkette hat die Größe ihrer Eisbecher angepasst, nachdem bekannt wurde, dass diese für Igel oft zu tödlichen Fallen wurden. Igel konnten zwar, angelockt vom Duft der Eiscreme, in die Eisbecher reinkrabbeln – aufgrund ihrer Stacheln war es ihnen aber nicht mehr möglich, die Pappbecher zu verlassen. Für die Tiere bedeutete das langfristig den Tod. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hatte den Konzern fast zwei Jahre lang zu den neuen Eisbechern gedrängt. Diese haben schmalere Öffnungen, wodurch den Igeln der Eintritt in Zukunft verwehrt bleibt. McDonald’s selbst erklärte, es seien zwar nur vereinzelte Fälle von toten Igeln bekannt, aber das sei schon genug, um einen neuen Eisbecher zu lancieren.
Der Fastfoodriese nimmt, spätestens seit dem Erfolg des Dokumentarfilms „Super size Me“ (2004), seine Kundschaft zunehmend ernster – und, damit einhergehend, auch gesellschaftspolitisches Engagement. Eine weitere Doku (Arbeitstitel: „McTod“?) hätte dem Schnellrestaurant mit dem gelben M das Genick brechen können. Dann lieber Igel retten fürs Marketing, und selbst für gute Nachrichten sorgen.