Das Wirtschaftsjahr 2015: Was ökonomisch wichtig war – und ist

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 15, 2016 15:34

Das Wirtschaftsjahr 2015: Was ökonomisch wichtig war – und ist

2015 bleibt vielen Menschen nicht so grandios in Erinnerung wie 2014, das Weltmeisterjahr. Das vergangene Jahr ist gezeichnet von der Flüchtlingskrise, dem Verlust von bedeutenden Deutschen wie Helmut Schmidt und Günther Grass sowie dem Volkswagen-Abgasskandal, der auch gleich das Thema Wirtschaft einleitet: Noch zu Beginn des vergangenen Jahres war VW der wertvollste Konzern in der Republik – durch den Abgasskandal vielen die Aktienwerte der Autobauer aus Wolfsburg um 20 Prozent.

Volkswagen – Machtkampf und Skandal

Zu Beginn des Jahres 2015 sah bei VW alles gut aus, in diesem Jahr sollte die Schwelle von 10 Millionen verkauften Autos in einem Geschäftsjahr überschritten werden. Doch dann kam alles anders: zuerst das Kräftemessen zwischen Patriarch Piëch und Vorstandschef Winterkorn, dann im Herbst der Abgasskandal. In den USA mussten 500.000 Dieselfahrzeuge wegen der manipulierten Abgaswerte zurückgerufen werden. Was auf die Autobauer aus Wolfsburg noch zukommt, bleibt abzuwarten, mögliche Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe könnten den Aktienkurs weiter belasten.

Deutsche Bank vernichtet Arbeitsplätze und Milliarden

Das ehemalige Vorzeige-Unternehmen der deutschen Finanzindustrie ist weiter auf Talfahrt. Aus den Skandalen der Vergangenheit und aus der Finanzkrise scheint die Deutsche Bank nicht viel gelernt zu haben. Die Geldwäscheaffäre in Russland weitet sich aus, die Konzernbilanz weist 6,2 Milliarden Verluste aus und die Deutsche Bank kündigt den Abbau vom 9000 Arbeitsplätzen an. Die Deutsche-Bank-Aktie ist nun nur noch knapp 22 Euro wert – vor 9 Jahre waren es noch 117 Euro! Mal sehen, ob der neue Konzernchef John Cryan mit seinem radikalen Sparkurs das Blatt wenden kann.

Energie-Wende trifft die Energieversorger hart

Noch stärker haben die Aktienkurse der deutschen Energieversorger gelitten: die Aktien von E.ON, dem größten deutsche Energieversorger haben im vergangenen mehr als 35 Prozent und die Aktien von RWE sogar 55 Prozent an Wert verloren. Seit Ende 2007 hat E.ON unglaubliche 80 Prozent und RWE 90 Prozent verloren. Diese dramatischen Einbrüche haben vor allem mit der Energiewende und dem abrupten Umschwenken der Regierung in Sachen Atomausstieg nach der Fukushima-Katastrophe zu tun. Die ehemaligen Energie-Giganten versuchen nun durch das Erschließen neuer Geschäftsfelder im Bereich der erneuerbaren Energien und durch Restrukturierungen weitere Einbrüche zu verhindern. Bleibt abzuwarten ob ihnen das gelingt.


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