Büroalltag: Gesund statt stumpf

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Mai 27, 2015 06:08

Büroalltag: Gesund statt stumpf

Etwa 17 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten in einem Büro. Für viele Büroangestellte bedeutet das jedoch nicht nur Zeit absitzen, auf der Computertastatur tippen und Kaffee trinken. Der Arbeitsalltag im Büro braucht ein hohes Maß an Konzentration und birgt Risiken für die körperliche und seelische Gesundheit. Doch es gibt Möglichkeiten, den Büroalltag gesund zu gestalten.

Krankheit und Gesundheit

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand des vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. In Deutschland ist häufig aber der Arbeitsplatz Grund für eine Beeinträchtigung der Gesundheit. Unter Rückenschmerzen, der Volkskrankheit Nummer eins, leiden etwa zwei Drittel der Deutschen und oftmals sind falsches Sitzen und zu wenig Bewegung die Auslöser. Die Zahl der Fehlzeiten, die durch Burn-out und Depression verursacht wurden, ist seit 1997 um 165 Prozent gestiegen. Arbeitnehmer in Büros klagen des Weiteren oft über Kopfschmerzen und Augenleiden.

Die Folge sind verminderte Leistungsfähigkeit sowie krankheitsbedingte Ausfälle. Nicht nur für die Leidenden selbst eine unschöne Situation: Arbeitgeber können mit kranken Mitarbeitern keinen Umsatz machen. Deshalb sollten Vorgesetzte darauf achten, in verschiedenen Bereichen die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern.

Die Gestaltung des Arbeitsplatzes

Der Arbeitsplatz birgt viel Potenzial, die Qualität des Arbeitsalltags zu verbessern. Ergonomische Büromöbel wie verstellbare Tische und Stühle beugen Fehlhaltungen vor. Die richtige Beleuchtung kommt von der Seite durch Lampen und Fenster. Vor Blendungen schützen Sonnenschutzrollos. Auch eine benutzerfreundliche Gestaltung der Software sorgt für eine höhere Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Frische Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sie wirken sich auch nachweislich positiv auf die Gesundheit der im Büro arbeitenden Menschen aus. Laute Geräte oder solche, die Schadstoffe freisetzen, sollten in separaten Räumen untergebracht werden. Genügend Bewegungsfreiraum macht unterschiedliche Sitz- und Stehpositionen gut möglich. Generell sollten Arbeitnehmer sich so viel wie möglich bewegen. Warum nicht also den Kollegen am Platz besuchen, anstatt ihn per Telefon um Auskunft zu bitten? Unterbrechungen wie Telefonklingeln und E-Mail-Eingänge können sich zudem negativ auf den Workflow auswirken und sollten bei Bedarf geregelt werden.

Gesunde Alternativen

Wasser bietet weniger Suchtpotential als der obligatorische Kaffee und eignet sich für die tägliche Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern am besten. Stellen Arbeitgeber nicht nur eine Kaffeemaschine, sondern auch einen Wasserspender auf, gestaltet sich der Gang zur Küchenecke gesünder. Besser als Schokoriegel fördern gesunde Snacks wie Obst die Konzentration und langfristig auch die Gesundheit. Bieten Chefs solche frischen Alternativen an, tragen sie einen Teil zur gesunden Ernährung und somit zur Prävention von Krankheiten ihrer Angestellten bei.

Büroarbeit: Herausforderung ja, Stress nein

Zu hoher Leistungsdruck und Stress im Büro beeinflussen die Work-Life-Balance der Mitarbeiter nachweislich negativ und fördern so die Entstehung von psychischen Erkrankungen. Die Arbeitsaufgabe selbst sollte daher den Fähigkeiten des Arbeitnehmers entsprechen, ihn nicht über- und nicht unterfordern, aber dennoch eine Herausforderung darstellen, bei der er etwas lernen kann. Mitarbeiter werden am besten mit ganzheitlichen Aufgaben beschäftigt, die vielseitig und frei gestaltbar sind. Wechselnde Aufgaben beugen Routine und Langeweile vor.

Dem Mitarbeiter sollte bewusst sein, dass seine Tätigkeit einen wichtigen Beitrag für das Unternehmen darstellt und dafür auch entsprechende Rückmeldung von Vorgesetzten bekommen. Lob und Anerkennung sind oftmals wichtiger als materielle Belohnungen. Auch flexible Arbeitsgestaltung wird von vielen Arbeitnehmern gewünscht. Möglichkeiten zur Teamarbeit fördern das Wohlbefinden zusätzlich, da soziale Interaktion ebenfalls zur seelischen Gesundheit beitragen.

So bleiben die Büroangestellten fit

Damit die Arbeitnehmer nicht unter körperlichen oder psychischen Beschwerden leiden, die durch den Beruf verursacht worden sind, sollten sowohl die Büroräume und Arbeitsplätze als auch die Arbeitsaufgaben entsprechend gestaltet werden. Ergonomische Einrichtung, gesunde Verpflegung und ein angemessenes Arbeitspensum in einem guten Betriebsklima sorgen dafür, dass die Angestellten fit bleiben.


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