Bei verdächtigen Abfragen zunächst falsches Passwort nutzen

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Oktober 12, 2017 22:12

Berlin – Unerwartet aufspringende Eingabefenster mit Passwortabfragen auf Smartphone oder Computer können legitime Sicherheitsmaßnahmen des Betriebssystems sein. Oder aber geschickte Versuche, persönliche Daten von Nutzern abzugreifen, sogenanntes Phishing.

Apples iOS etwa fragt Nutzer in unregelmäßigen Abständen und bei unterschiedlichen Anlässen nach ihren Zugangsdaten. Kriminelle könnten etwa mit Hilfe von identisch gestalteten Abfragen in den Besitz von Zugangsdaten kommen,
befürchten Sicherheitsforscher.

Wer sich bei einer plötzlichen Passwortabfrage unsicher ist, kann einen einfachen Trick nutzen. Der norwegische IT-Sicherheitsexperte
Per Thorsheim rät im Netzwerk Twitter dazu, zunächst ein falsches Passwort einzugeben – und zu sehen, was passiert. Wird die Eingabe des falschen Passworts akzeptiert, handelt es sich wahrscheinlich um Phishing.

Handelt es sich um eine echte Abfrage des Betriebssystems, erhalten Nutzer bei einer Falscheingabe eine Fehlermeldung. Thorsheim empfiehlt dieses Vorgehen auch bei verdächtigen Geldautomaten im Ausland oder Kartenzahlungsterminals.

100-prozentige Sicherheit bietet dieser Trick natürlich nicht. Findige Betrüger könnten beispielsweise bei jeder Eingabe zunächst eine Fehlermeldung anzeigen. Wer Sorge hat, dass sein Passwort in falsche Hände gelangt sein könnte, sollte es schnellstmöglich in der Kontenverwaltung des jeweiligen Dienstes ändern.

Gute Passwörter sind laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mindestens acht Zeichen lang und bestehen aus Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Ziffern. Passphrasen mit mehreren durch Leerzeichen getrennten Wörtern erhöhen die Komplexität. Die Absicherung von Nutzerkonten durch Zweifaktorauthentifizierung bietet zusätzlichen Schutz. Dann muss beim Log-in neben dem Passwort noch ein weiterer Sicherheitscode eingegeben werden. Er kommt beispielsweise per SMS oder über spezielle Apps auf das Smartphone.

Fotocredits: Remmers
(dpa/tmn)

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Oktober 12, 2017 22:12