Junge Menschen müssen im Verkehr besser geschützt werden

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Mai 10, 2019 12:40

Stuttgart – Mehr Rücksicht auf Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr mahnt die Prüfgesellschaft
Dekra an. In ihrem Report zur Verkehrssicherheit 2019 heißt es, Mädchen und Jungen unter 15 Jahren seien besonders gefährdet.

Fehlende Erfahrung, falsche Risikoeinschätzung und Unachtsamkeit der jungen Menschen spielten dabei ebenso eine Rolle wie unzureichende Rücksichtnahme, zu hohe Geschwindigkeit und Ablenkung im alltäglichen Straßenverkehr.

«Handlungsfelder für eine nachhaltige Verbesserung gibt es zur Genüge», wird Clemens Klinke, Vorstandsmitglied der Dekra, in einer Mitteilung zitiert. Die Zahl im Verkehr getöteter Kinder und Jugendlicher sei in der Europäischen Union zwar zurückgegangen: von 1325 Unfallopfern im Jahr 2005 auf 593 im Jahr 2017. Dennoch müsse die Verkehrssicherheit von jungen Menschen weiter verbessert werden.

Erforderlich sei etwa ein Tempolimit von 30 km/h entlang von Schulwegen sowie in Bereichen rund um Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Auch die Verkehrserziehung für Kinder und Jugendliche sei unerlässlich.

Kinder sollten laut Dekra auf dem Fahrrad außerdem unbedingt einen Helm tragen. Die Räder müssten mit funktionsfähigen aktiven und passiven Reflektoren ausgestattet sein, hieß es weiter. Auf diese Weise seien Kinder auf den Rädern zu jeder Tageszeit gut sichtbar. Kinder sollten zudem auch als Beifahrer in Autos stets entsprechend ihrem Alter beziehungsweise ihrer Größe gut gesichert sein.

Die Gesellschaft spricht sich dafür aus, «Elterntaxis» nur dann zu nutzen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Kindern fehlten wichtige Erfahrungen, wenn sie zur Schule gefahren werden. «Eltern müssen ihren Kindern ermöglichen, alters- und entwicklungsgerecht ihre eigenen Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln und entsprechende Kompetenzen zu erwerben», heißt es im Report.

Zur geplanten Zulassung von E-Scootern lehnt die Dekra das Fahren auf Gehwegen ab. «Das würde aus unserer Sicht zu große Unfallrisiken bergen. Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Fußgängern und E-Rollern ist zu hoch», heißt es der Mitteilung.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wollte langsame E-Scooter ursprünglich auf Gehwegen zulassen. Am Dienstag lenkte er aber ein: Um eine rasche Zulassung der neuen Gefährte zu ermöglichen, ging er auf Vorbehalte der Bundesländer ein. Denn der Bundesrat muss der Verordnung zustimmen – voraussichtlich am 17. Mai.

Fotocredits: Ralf Hirschberger
(dpa)

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Mai 10, 2019 12:40