Ungleichheit zwischen Kindern laut Unicef noch hoch

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter April 23, 2016 15:42

Ungleichheit zwischen Kindern laut Unicef noch hoch

Die Unterschiede in Sachen Wohlbefinden und Lebensstandard von Kindern in Ländern mit einem hohen Durchschnittseinkommen haben zugenommen. Dies ergab eine Studie des UN – Kinderhilfswerks Unicef. In dieser Studie wurde das Wohlbefinden von Kindern aus 41 unterschiedlichen EU- und OECD-Ländern verglichen.

Unter deutschen Kindern gibt es weiterhin Unterschiede

In Deutschland sind die sozialen Unterschiede bei Kindern in den letzten Jahren nahezu unverändert geblieben. Zwar konnten in Deutschland die Differenzen in Sachen Lesekompetenz, Fertigkeiten in den Naturwissenschaften und beim Rechnen verringert werden, dennoch bleiben die finanziellen Diskrepanzen der Familien, in denen Kinder aus Deutschland aufwachsen sehr hoch. Im Jahr 2013 verfügten 7,2 Prozent der am stärksten finanziell benachteiligten Kinder über gerade mal die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens. Ebenso wie in Deutschland sind in weiteren 18 Industrieländern die Unterschiede im Einkommen zwischen den Kindern bzw. deren Familien sehr hoch. In Italien, Japan, Mexiko oder Griechenland sind die Einkommensunterschiede sogar noch dramatischer.

Politische Maßnahmen beeinflussen das Wohlbefinden der Kinder

Nicht nur Unterschiede im Bildungsniveau und im zur Verfügung stehenden Einkommen haben einen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden von Kindern. Auch politische Entwicklungen können ihre Zufriedenheit positiv oder negativ beeinträchtigen. Daher sollten Regierungen bei der Gestaltung ihrer Politik stärker darauf achten, auch die Belange von Kindern in ihre politischen Überlegungen mit einzubeziehen. Dazu gehört unter anderem, die Ausbildungschancen von armen Kindern zu verbessern und den gesunden Lebensstil aller Kinder aktiv zu fördern. Denn benachteiligte Kinder leiden viel häufiger unter gesundheitlichen Problemen als bessergestellte. Sie klagen häufiger über Beschwerden wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Bauchweh.

Die geringsten Unterschiede zwischen Kindern gibt es laut Studie übrigens in Dänemark. Die Türkei und Israel bilden das Schlusslicht in der von der Unicef in Auftrag gegebenen Studie.

Kinder müssen stärker gefördert werden

Die sozialen Unterschiede zwischen Kindern in Industriestaaten können nur durch eine flächendeckende Förderung und die Beseitigung von unüberbrückbaren finanziellen Kluften innerhalb der Gesellschaft verringert werden. Dazu bedarf es nicht nur ein nationalen, sondern auch einer internationalen Zusammenarbeit der EU und OECD Länder.


Bild: Thinkstock, 166723269, iStock, panco971

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter April 23, 2016 15:42