Neue Groß-Studie zeigt: Low-Fat-Diäten helfen nicht beim Abnehmen!

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter November 15, 2015 14:57

Neue Groß-Studie zeigt: Low-Fat-Diäten helfen nicht beim Abnehmen!

Fetthaltige Lebensmittel vom Speiseplan streichen, und schon purzeln die Pfunde: Wer möglichst flott abnehmen will, versucht dies oft durch den Verzicht auf Fett zu erreichen – doch die Erfolgsaussichten sind gering. Das belegt eine Meta-Studie, für die zahlreiche Einzelstudien ausgewertet wurden.

Ob Low-Fat- oder Low-Carb-Diät: Statistisch betrachten bewirken beide fast nichts

Der Abnehm-Effekt bei fettarmer Kost ist minimal, das haben jetzt Wissenschaftler vom Brigham and Women’s Hospital und der Harvard Medical School in Boston belegen können. Die Forscher nahmen 53 klinische Studien mit insgesamt mehr als 68.000 Teilnehmern unter die Lupe. Ihre Analyse zeigt: Eine fettreduzierte Ernährung trägt langfristig nicht mehr zum Abnehmen bei als Diäten, bei denen mehr Fett konsumiert werden darf. Außerdem belegt die Studie, dass sogenannte Low-Carb-Diäten, bei denen möglichst wenige Kohlenhydrate etwa in Form von Nudeln, Kartoffeln und Weizenmehl zu sich genommen werden, effektiver sind als Low-Fat-Programme. Personen, die eine kohlenhydratarme Kost zu sich nahmen, verloren im Schnitt 1,15 Kilogramm mehr als Low-Fat-Konsumenten – diese Differenz gilt im medizinischen Sinne aber als unbedeutend. Prinzipiell sind die Ergebnisse bei beiden Diät-Arten äußerst bescheiden: Der durchschnittliche Gewichtsverlust aller Probanden betrug nach einem Jahr gerade mal fünf Kilogramm – und dass, obwohl der Großteil der Studienteilnehmer stark übergewichtig und somit die Motivation zum Abnehmen hoch gewesen war.

Fett-Verzicht führt offenbar zu erhöhtem Kohlenhydrate-Verzehr

Was aber bedeutet das für Menschen, die abnehmen wollen? Die Studie zeigt, dass fettarme Diäten nicht der richtige Weg sind, um nachhaltig das Gewicht zu reduzieren. Offenbar ist es so, dass Mensch, die plötzlich weniger Fett zu sich nehmen, das durch Kohlenhydrate zu kompensieren versuchen. Die sättigen aber in der Regel weniger, sodass die Gefahr besteht, dass zu viele Kohlenhydrate in Form von Snacks zwischendurch konsumiert werden. Langfristig abnehmen kann aber nur, wer dauerhaft mehr Kalorien verbraucht als er zu sich nimmt. Das zu schaffen, ist nicht einfach. Wer eine Diät macht, erreicht im Schnitt nach sechs Monaten sein niedrigstes Gewicht. Danach verfallen die meisten Menschen in alte Muster und nehmen wieder nahezu so viele Kalorien wie vor dem Diätbeginn zu sich. Dadurch steigt ihr Gewicht wieder, man kennt das als den berühmt-berüchtigten Jo-Jo-Effekt.

Die beste Diät: Das Essverhalten ändern – und viel Bewegung

Ernährungswissenschaftler raten daher, weniger auf einzelne Inhaltsstoffe wie Fette oder Kohlenhydrate zu achten, sondern das Essverhalten im Ganzen dauerhaft zu verändern. So propagiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, ein bis zweimal Fisch in der Woche, Fleisch und Wurst in Maßen sowie pro Tag nicht mehr als 60 bis 80 Gramm (möglichst pflanzliche) Fette und Öle – gepaart mit viel körperlicher Bewegung und Sport. Das klingt zwar nicht so schmissig wie die Schlagworte Low Fat und Low Carb, ist aber der gesündere und effektivere Weg.


Foto: Thinkstock, 465144161, iStock, Ljupco

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