Kräuselkrankheit des Pfirsichbaums im Winter behandeln

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 21, 2017 03:42

Veitshöchheim – Schwellen die Knospen eines zuletzt mit der Kräuselkrankheit infizierten Pfirsichbaums bei milder Winterwitterung an, müssen Hobbygärtner schnell reagieren. Denn die einzige Gelegenheit zur Bekämpfung biete sich in der Zeit des Knospenschwellens, erklärt die Bayerische Gartenakademie.

Ein für den Haus- und Kleingarten zugelassenes Pflanzenschutzmittel wird bei jedem Anschwellen bis zum vollständigen Öffnen der Knospen angewendet – insgesamt dreimal und in einem Abstand von etwa zwei bis drei Wochen. Das ist abhängig von Temperatur und Niederschlag.

Die weit verbreitete Kräuselkrankheit wird vom Pilz Taphrina deformans verursacht. Man erkennt die Symptome erst, wenn die Blätter im Frühling austreiben. Das Laub ist dann unter anderem stark gekräuselt und deformiert. Es bilden sich weißlich-grüne bis karminrote Blasen. Die Blätter fallen in der Folge ab.

Zwar gibt es im Juni und Juli meist einen neuen Austrieb, aber die Pflanze ist von der Erkrankung geschwächt. Die meisten Früchte fallen als Folge ab. Und die Produktion von Knospen für das Folgejahr sei eingeschränkt, erklären die Gartenexperten. Ist der Befall besonders stark, was sich an Gummifluss zeigt, können ganze Triebe absterben – was auf Dauer den ganzen Baum gefährdet.

Die Knospen sind für die Bekämpfung wichtig, denn sie spielen bei der Überwinterung des Pilzes eine große Rolle: Unter anderem in den Knospenschuppen sitzen die Sporen. Öffnen sich die Schuppen bei milder Witterung, kann der Pilz mit Regen zwischen die jungen Blätter gespült werden und sich entwickeln.

Verpasst man diesen Zeitpunkt und zeigt sich im Frühjahr der Befall, sollten Hobbygärtner befallene Triebspitzen und Blätter schnell entfernen. Das verhindert immerhin die Vermehrung und Verbreitung neuer Pilzsporen.

Hobbygärtner, die Sorten mit Früchten mit gelbem Fruchtfleisch kultivieren, sollten verstärkt auf Anzeichen der Kräuselkrankheit achten. Diese Exemplare sind besonders betroffen, weißfleischige und rotfleischige Sorten etwas weniger. Zu den gesünderen Sorten gehören ‚Revita‘, ‚Benedicte‘, ‚Amsden‘ und ‚Kernechter vom Vorgebirge‘.

Für das nächste Jahr haben die
Gartenexperten noch einen Tipp: Um schnell zu erkennen, wann die Knospen anschwellen, sollte man einige Triebteile im Dezember oder Anfang Januar mit einem wetterfesten Farbspray besprühen. Vergrößern sich die Knospen, platzt die Farbe daran ab.

Fotocredits: Patrick Pleul
(dpa/tmn)

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Januar 21, 2017 03:42