Hat es sich ausgezockt – ist der Online-Poker-Boom vorbei?

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Juni 19, 2017 07:02

Hat es sich ausgezockt – ist der Online-Poker-Boom vorbei?

Kritische Stimmen behaupten, der Poker-Boom sei vorbei und das einst so beliebte Kartenspiel aus der Mode. Gilt die stagnierende Nachfrage nur für private Pokerrunden, dem klassischen Live-Pokerspiel in der Spielbank oder auch für das populäre Online-Poker im Internet? Wer kein Ahnung hat, wie Poker überhaupt funktioniert, kann sich hier die Poker-Regeln in der Übersicht anschauen.

Texas Hold’em: Die Pokernachfrage war früher gigantisch

Anfang der 2000er-Jahre brach eine riesige Pokerwelle los. Poker war en vogue. Das große Interesse in Deutschland und weltweilt lag vor allem an der bis dato noch relativ unbekannten Pokervariante Texas Hold’em. Gespielt wurde auf einmal nur mit zwei Karten, nicht mit fünf auf der Hand wie beim klassischen Draw-Poker. Auch das Kartentauschen wurde hinfällig. Stattdessen konnte man seine zwei Pokerkarten mit fünf Karten kombinieren, die nacheinander für alle Spieler offen auf dem Tisch aufgedeckt wurden. An Texas Hold’em führte kein Weg vorbei. Viele kauften sich Pokerkoffer mit Spielkarten und Chips. Poker wurde zum Hobby. Pokerfans diskutierten Strategien, kauften sich Ratgeber und rechneten mit Wahrscheinlichkeiten. Sie spielten mit Freunden und übten für Casinoturniere. Das Pokerspiel Draw, wie es früher die Cowboys im Saloon spielten, geriet allmählich in Vergessenheit.

Und dann sprangen alle auf den Online-Poker-Zug auf. Das Spiel an virtuellen Tischen – Profis spielen an mehreren Pokertischen gleichzeitig – gegen Spieler weltweit wurde zum Trend und machten einige, die hart genug dafür arbeiteten und ein glückliches Händchen bewiesen, sogar stinkreich. So trennte sich nach und nach die Spreu vom Weizen. Die Poker-Nachfrage der Masse ließ nach.

Der Online-Poker-Boom ist vorbei, aber Poker ist nicht tot!

Mittlerweile steht fest: Der Online-Poker-Boom ist vorbei! Das wird zumindest aus der stagnierenden Nachfrage nach Online-Poker im Internet über Suchmaschinen deutlich. Wie viele Pokerspieler weltweit tatsächlich auf Glücksspiel-Plattformen und Online-Poker-Anbietern im Internet spielen, lässt sich nicht genau beziffern. Es sind allerdings immer noch Millionen.

Poker ist noch lange nicht tot! Die sinkende Nachfrage im Internet hat nichts mit der aktuellen Live-Poker-Situation zu tun. Die World Series of Poker (WSOP) veranstaltet nach wie vor eine Reihe von großen Preisgeldturnieren in Las Vegas, an denen auch Promis aus dem Showbusiness und der Sportwelt teilnehmen. Das Spielen im Casino kostet allerdings viel Zeit. Will man vorne mitmischen, dauert es Tage. Dazu die Anreise, Übernachtungskosten und der hohe Buy-in. Live-Poker spielen daher die wenigsten. Folge: Online-Poker wird wohl nie aussterben. Genutzt wird es momentan eher von regelmäßigen Zockern – sie heben das Spielniveau – und weniger von Gelegenheitsspielern.

Bildquelle: Thinkstock, 487357567, iStock, Bet_Noire

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von Der Kurzreporter Juni 19, 2017 07:02