Der Fall Susanne Klatten

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter März 10, 2009 11:20

Eine Frau, die in jedem Fall Mut bewiesen hat und zumindest mich damit nachhaltig beeindruckt hat. Der Fall der Susanne Klatten.

Sicher wurde in dem Gerichtsprozess um Susanne Klattens Erpresser viel erwartet, sensationshungrige Zuschauer und die Boulevard-Presse hofften auf ein Spektakel im Gericht. Was aber dann wirklich zur Sprache kam, dürfte für überraschte Gesichter gesorgt haben.

Statt mondänen Geschichten um den ‚Frauenversteher‘, welche auf reiche und reife Damen steht, gab es nur eine kurze Abhandlung. Ähnlich wie bei dem Gerichtsverfahren gegen Dieter Althaus; schnelle Geständnisse, ein kurzweiliger Prozess, und ein Urteil, was man nicht als zu hart einstufen kann.

Natürlich war auch die Gerüchteküche immens am brodeln, denn der zeitsparende Nepotismus zwischen Anklage und Verteidigung, gab es im Fall des Schweizer Gigolos Herg Sgarbi in München wohl nicht.

Alle Prozessbeteiligten stritten vehement ab, dass es in dem Fall  keine Absprache gegeben hätte. Wie auch immer, das Gericht war auf ein Entgegenkommen des des Herrn Sgarbi nicht angewiesen, denn die Beweislast war auch so eindeutig.

Bereits im Februar des letzten Jahres stellte Susanne Klatten bei der Staatsanwaltschaft in München Anzeige wegen Betrugs & Erpressung – und zeigte damit den Mann an, der sie um  unsagbar viel Geld betrog und sie in aller Öffentlichkeit bloß stellte.

Auch das daraufhin folgende Spießrutenlaufen vor Gericht scheute die 3-fache Mutter nicht und lies im Zeugenstand tief blicken. Allen neugierigen Blicken zum Trotz, sprach sie Tacheless und scheute sich nicht, auch die intimsten Dinge – allerdings mit gesengtem Kopf –  auszusprechen.

Ich stelle es mir sehr schwer vor, in Anbetracht der Größe, sich seine Fehler öffentlich einzugestehen. Es gibt genügend Prominente, die den Mumm wohl nicht in den Knochen gehabt hätten.

Dem nun inhaftierten Schweizer Betrüger, wird wohl nur übrig bleiben, das Beste aus 6 Jahren Haft zu machen. Wobei immer noch einige Fragen offen sind, auf die sich wohl auch keine Antwort mehr finden wird. Da wäre die Frage, wo die erpressten Millionen abgeblieben sind, das Video der Schäferstunde blieb verschwunden und auch die Hörigkeit des Herrn Sgarbi gegenüber der Sekte lässt Fragen ungeklärt offen.

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter März 10, 2009 11:20