Ausbildung: Zu wenig Bewerber für freie Lehrstellen

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Juli 11, 2015 16:25

Ausbildung: Zu wenig Bewerber für freie Lehrstellen

Wahrscheinlich fehlen der deutschen Wirtschaft auch 2015 wieder massenhaft Lehrlinge: Zum Start des bevorstehenden Ausbildungsjahres sind noch immer viele Stellen unbesetzt.

Einen Mangel an Azubis gab es bereits in den vergangenen Jahren – und 2015 wird höchstwahrscheinlich auch keine Kehrtwende bringen: Zahlreiche Ausbildungsplätze warten noch immer auf Bewerber.

DIHK-Präsident: „Es sind immer noch sehr viele Ausbildungsplätze frei“

„Es sind immer noch sehr viele Ausbildungsplätze frei“, teilte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), in einer Pressemeldung mit. Alleine in der IHK-Lehrstellenbörse seien derzeit noch rund 28.000 Angebote zu finden. Nur wenige Wochen vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres seien in Industrie und Handel noch immer Zehntausende Plätze unbesetzt.

Gleichzeitig ist der Bedarf an geeigneten Ausbildungskandidaten hoch – vor allem in mathematisch-technischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern, die dem DIHK zufolge etwas mehr als ein Drittel aller aktuell vakanten Lehrstellen ausmachen. Weitere knapp 30 Prozent der offenen Plätze fallen auf die Gastronomie und den Handel.

Er könne die Schulabgänger nur ermuntern, diese Situation als Chance zu nutzen, sagte DIHK-Präsident laut der Mitteilung. Schließlich seien die Aussichten für einen passenden Ausbildungsplatz „noch ausgesprochen gut“ und die Auswahl groß.

Ausbildungen attraktiver gestalten, um zunehmender Akademisierung entgegenzuwirken

Schweitzer forderte zudem die Unternehmen auf, sämtliche unbesetzten Lehrstellen den Arbeitsagenturen zu melden, damit sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage verringert.

Aktuell steht die deutsche Wirtschaft unter Druck, geeigneten Nachwuchs zu finden und in Ausbildung zu bringen. Besonders das Handwerk steht vor der Aufgabe, seine Ausbildungen attraktiver zu gestalten und unter den Schulabsolventen stärker für sich zu werben, um der zunehmenden Akademisierung des Arbeits- und Ausbildungsmarkts entgegenzuwirken.

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Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Juli 11, 2015 16:25